Gabi Siepen, Konrad Schürhoff, Michael Fahlenbock, Rabea und Dieter Beckert sowie Rainer Löher der Partei „Bündniss 90/ Die Grüne“ nutzten die Zusammenkunft am Freitagabend (01.09.2023) zum intensiven Austausch mit den anwesenden Vertretern der IG Rottwiese.
Inhaltlich war man sich schnell einig, dass die Anzahl an Recyclinghöfen in Rietberg bereits jetzt ausreicht. „Eine Kommune wie Rietberg braucht für den Abfall ihrer Bürger einen Recyclinghof von 6.000-10.000 m²“, erklärte Julian Osthues von der IG. „Der neue Wertstoffhof Frenser in Mastholte hat diese 6.000 m² bereits. Wenn man dann noch Nordmann, Karec und die Wiederansiedlung von Wimmelbücker in Mastholte sowie die Information im Hinterkopf hat, dass am jetzigen Standort der Firma Kathöfer wieder ein Recyclinghof entstehen soll, sind wir maßlos überversorgt.“
„Diese riesigen Flächen werden niemals nur mit Rietberger Müll gefüllt und wir müssen Aufpassen, dass Rietberg nicht zu einer „Müll-Hauptstadt“ in dieser Gegend wird“, pflichtete Frau Siepen von den Grünen bei.
Ein weiterer Hinweis, dass die Verwaltung der Stadt Rietberg ihre eigenen Richtlinien nicht beachtet findet sich laut Lars Boeck von der IG im Klimaanpassungskonzept der Stadt Rietberg. „Das Konzept wird mit Steuergeld aufgestellt und dann nicht beachtet. Die gesamte Fläche, die durch Gewerbe zu 80% versiegelt werden soll, liegt in der grünen Zone. Diese besagt wörtlich auf S. 6 der Kurzfassung:
„Vegetationsflächen haben eine bedeutende Wirkung auf das Lokalklima, da sie einerseits die nächtliche Frisch- und Kaltluftproduktion ermöglichen und andererseits tagsüber thermisch ausgleichend sind.“
Im Klartext: Zu 50% kommt warme Luft aus (Süd-)Westen und wird über diesen Wiesen abgekühlt, bevor sie in die gelben und roten Zonen (Pulverdamm und Stadtkern) kommen. Das nennt sich Verdunstungskühle und ist der Grund, warum z.B. ein Mensch bei Hitze schwitzt.“
„Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass vor allem die FWG und Bürgermeister Sunder den ganzen Prozess mit dem Ziel angestoßen haben, dieses riesige Vorhaben durchzudrücken, wenn es irgendwie rechtlich möglich ist“, fasst Pressesprecher Hemkentokrax die bisherigen Parteigespräche zusammen. „Am Montag und Mittwoch werden wir in den Gesprächen mit dem Bürgermeister und der SPD herausfinden, ob unser Eindruck sich bestätigt und weiterhin sachliche Argumente kleingeredet werden. Wir werden jedenfalls weiterhin der Verwaltung und unseren Bürgervertretern genauestens auf die Finger schauen. Das ist unser gutes Bürgerrecht.“
